Polo
management

Die ersten paar Jahre meines Lebens verbrachte ich quasi im Kulturhaus Sonne, meine Großeltern waren da die Wirtsleute, deswegen hänge ich bis heute an dem Laden. So ziemlich alle DDR Bands spielten da. Renft, später auch Cäsar, nutzten ihn als Proberaum und ich spielte dabei im Saal mit Autos. Seit ich auf der Welt bin wurde mir Livemusik um die Ohren gehauen. Ich habe sie sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Dabei blieb es bis heute.

Als ich mit fünf Jahren Ron beim Schwimmunterricht kennenlernte, konnte ich noch nicht ahnen, dass wir über 45 Jahre später noch viel gemeinsam unternehmen werden - vor allen Dingen Musik machen und Motorradfahren - aber wir schlossen schnell Freundschaft.
Gunter habe ich kennengelernt als wir, ich glaube da war ich so 9 oder 10 Jahre, im Urlaub an der Ostsee waren und ich mit seinem großen Bruder spielte und wir den kleinen Bruder immer mitnehmen mussten. Das ist vermutlich über 40 Jahre her.
In der 8. Klasse ging es dann für mich los, ich traf Ron wieder. Er hatte eine Band namens Iron, dort hatten wir viel Spaß. Ich kümmerte mich um Licht, Technik und lernte ein bisschen Schlagzeug und Gitarre spielen. Als wir in die Lehre kamen spielte ich zuerst Schlagzeug und später Gitarre in unserer Lehrlings Kapelle Iron.
Als wir aus der Lehre kamen lernten wir auf Partys viele neue Leute kennen und fingen 1989 an, am Vorläufer von Factory of Art (Ron & Flecke, Gunter kam erst ein Jahr später dazu) zu arbeiten, welche es dann ab 1990 gab. Ich wollte natürlich immer mitmachen, aber ich war zu schlecht (jaja ich weiß, es sind fast immer die verkrachten Musiker, die Musikmanager oder Musikjournalist usw. werden). Aber was ich gut konnte war Sachen organisieren. Ron sagte “Polo wir machen Musik und du kümmerst dich um das Geschäftliche von Factory of Art”. Also ging ich los und suchte Auftritte, machte Werbung, organisierte alles Mögliche was wir brauchten (z.B. auch neue Musiker wie Wolf, Bernd Fleischer, Joe F. Winter und auch Ralle) und wir stritten wie wir was machen wollten oder eben nicht - im Großen und Ganzen eben das Management der Band und was auch nicht selbstverständlich ist dabei - ich war Bandmember.
Wir hatten eine Wahnsinns Zeit... wir lernten große Bands kennen und durften sogar mit ihnen spielen. Wir waren regelmäßig in Zeitungen, produzierten CDs, die Leute kannten uns und was wir taten machte uns viel Spaß, aber auch viel Arbeit. Ich stand mit Factory of Art auf und ging mit Factory of Art ins Bett.
Als es 1998 aus meiner Sicht der Dinge keine weitere Entwicklung und Fortschritte mehr gab trat ich aus der Band aus - allerdings habe ich erstmal noch weiter für die Band gearbeitet (z.B. neuen Sänger suchen, der dann in Petri gefunden wurde & neuen Drummer Ralle). War eben nur nicht mehr Member, aber auch das hörte dann bald auf. Ich machte viele verschiedene Sachen und auch andere Bands und setze mich nochmal auf die Schulbank.
Etwa 2002 holten mich dann die Jungs von “The Art of Voices”, wo Wolf (EX Factory of Art Drummer) und Gunter (Ex Factory of Art Vocals) schon einige Jahre Musik machten, zu sich. Es war eine grandiose Zeit und die Band wurde immer größer, wir spielten jedes Wochenende und waren auf jeden Stadtfest zu Hause. Bis etwa 2008 war ich mit den Jungs jedes Wochenende unterwegs.
Wir sind ein bisschen älter geworden und ich brauchte eine kleine Pause, musste mich auch mal um mich und alles drumherum kümmern.
Ich weiß auch nicht mehr so genau, aber ich glaube es war 2010, als mich die Jungs von Factory Under Cover (die alten Kumpels aus der Factory Zeit) fragten, ob ich nicht das ein oder andere Konzert für Sie organisieren könnte... und schon gings wieder los. Natürlich waren die Ambitionen etwas geringer als Anfang der 90er. Wir waren “etwas” älter und wir wussten was wir wollten: vor allem gute Musik machen, mit der erstmal wir Spaß haben. Alle haben Familien und Berufe, auch darauf muss Rücksicht genommen werden. Das tollste daran ist, dass wir wirklich zusammen einen Mordsspaß haben, auch im Proberaum, und das Ralle und Gunter wieder zu uns gefunden haben.

Und was hätte da näher gelegen, als FACTORY OF ART wieder an den Start zu bringen?

Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen!
Oliver Wendell Holmes, Sr. (1809 - 1894),
US-amerikanischer Arzt und Essayist

  • Gunter

    keys, lead & backing vocals
    Factory of Art, The Art of Voices
  • Thoralf

    all guitars
    Grain of Sand, Factory of Art
  • Petri

    vocals
    Factory of Art, Grain of Sand, Main Machine, Joe's Company
  • Ron

    bass & backing vocals
    Factory of Art, Grain of Sand, Joe's Company
  • Ralle

    all drums
    Factory of Art, Grain of Sand, Four Roses, Main Machine
  • Polo

    management
    Factory of Art, The Art Of Voices